Eintrag vom 02.02.2012

Laborraum 4

V12 (Rhythmisches Atmen)

Beobachtung

Zu Beginn der starken Einschränkung bemerke ich, dass ich dafür sorgen muss,  genug auszuatmen, was in der kurzen Zeit nicht einfach ist. Das beeinflusst die Musik. Ich kann auch weniger einatmen. Auch das hilft. Ich kann verschiedene Spannungsverläufe in den kleinen Phrasen spielen. Mit dem Cello habe ich immer zu viel Luft. Ich scheine nicht so viel auszuatmen wie wenn ich singe oder nur hauche.

Mit der Stimme fällt es mir sehr leicht, sowohl in der starken Einschränkung als auch in freieren Phrasenlängen, die musikalischen Vektoren und Spannungskurven mit der Atmung zu führen. Es ist ein sehr freies Gefühl.

Mit dem Cello ist es schwierig.

Ich taste mich heran – mit der Stimme und dem Cello zusammen. Das funktioniert, und zwar am besten, wenn ich polyphon spiele. Synchron mit Stimme und Cello zu bleiben ist schon etwas schwerer. Wenn ich nur mit dem Cello spiele kommt die Atemspannung nicht so leicht im Bogen an.

Insgesamt stelle ich aber fest, dass sobald es mir gelingt, Klangfarben, Tonqualität und Tonhöhen sehr frei kommen können.

Die Pause vor der Ausatmung als wirkliche Pause mit Entspannung der Bauchmuskeln hilft mir sehr dabei, wirklich in dem Moment, in dem ich spiele mit dem Spielen synchron zu sein. Vorbereitung durch Einsatzgeben entfällt dann, bzw. ist auf ein Minimum reduziert.

Wenn es gut zusammen ist, fühlt sich mein Nacken sehr weich an. Ich fühle mich aufgerichtet und die Schultern sind frei beweglich.

 

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