Versuchsanordnungen 03-08: Veränderte Spielpositionen

Experimentieranweisungen

Die Versuchspersonen wurden gebeten, ihre Spielposition zu verändern.  Durch die Veränderung des Gleichgewichtes und der Bewegungsorganisation im Verhältnis zur Schwerkraft, entstehen vollkommen andere Grundbedingungen für die Spieler. Häufig waren sie sich dessen nicht bewusst, wodurch die Schilderung ihrer Erlebnisse einen besonders ehrlichen und unmittelbaren Charakter hatte.

Versuchsanordnung 3: V3 (dynamisch asymmetrische Position)

Beispiele: Auf einem Bein stehen; mit einer Backe des Gesäßes auf dem Stuhl sitzen; Halbkniestand (ein Knie am Boden und ein Fuß aufgestellt); im Sitzen ein Bein nach hinten bzw. mit dem Knie in Richtung Boden; Seitsitz.

Versuchsanordnung 4: V4 (stabile Position)

Beispiel: Angelehnt sitzen.

Versuchsanordnung 5: V5 (fehlende Unterstützungsfläche)

Beispiele: Sitzen ohne Stuhl; im Halbkniestand die Zehen des hinteren Fußes aufstellen und das Knie sowie die Ferse des vorderen Fußes leicht heben.

In diesen beiden Positionen muss das Körperzentrum ausbalanciert sein, sie erfordern eine hohe Grundspannung der proximalen Muskulatur.[1]

 

Versuchsanordnung 6: V6 (fixierte Position)

Beispiele: Die Füße stehen nur mit den Fersen auf dem Boden; der Oberkörper ist verdreht. Becken, Schultern und Kopf werden in verschiedene Kombinationen gegeneinander gedreht. Die verdrehte Position wird mehr oder weniger fixiert gehalten.[2]

 

 

Versuchsanordnung 7: V7 (sehr ungewohnte Positionen)

Positionen, die sich so weit von einer normalen aufrechten Spielposition entfernen, dass sie teilweise die Spieltechnik stören.
Beispiele: Im Liegen; im Liegen mit den Beinen auf einem Stuhl; im Liegen mit einem Bein in der Luft; liegend mit gehobenem Kopf.

 

Versuchsanordnung 8: V8 (Skulpturen)

Das Experiment wurde um die Vorstellung „Klangskulptur“ erweitert. Diese besteht darin, die Skulptur mit dem Instrument in einer Position einfrieren zu lassen. Im Moment des Spielens verändert sie ihre Position. [3]

 

 

[1]          Ich empfehle dem Leser die Positionen kurz auszuprobieren, damit es verständlich wird, was unter „proximaler Spannung“ zu verstehen ist.

 

[2]          Vgl. ausführliche Beschreibung in: Eikmeier, Corinna. 2010. Ungewohnte Positionen – Ein praktischer Beitrag zur Anwendung der Feldenkrais-Methode auf musikalische Improvisation. Fernwald: Musikautorenverlag Burkard Muth, S. 61.

 

[3]      Ausführliche Beschreibung in: Ebd., S. 69.