Versuchsanordnung 14: V14 (Die Hundeatmung)

Vorbemerkung

In diesem Fall lag dem Experiment keine Feldenkrais-Lektion im eigentlichen Sinne zu Grunde. Inspiriert wurde sie vielmehr durch den Unterricht meiner ersten Feldenkrais-Lehrerin Barbara Ronte, die diese Übung sehr häufig verlangt hat. Ich erinnere mich, dass ich zu Beginn große Schwierigkeiten und Hemmungen hatte, da man bei dem Experiment schreien muss. Wenn ich meinen eigenen Lernprozess reflektiere, wird mir deutlich, dass ich die notwendigen Erfahrungen für diese Art zu atmen in der Kampfkunst gesammelt habe.

 

Experimentieranweisung

Vorbereitung ohne Instrument

  1. Stellen Sie sich etwas breitbeinig mit gebeugten Knien hin und stützen die Hände auf die Knie. Die Arme sind gestreckt. Atmen sie geräuschhaft mit Spannung aus. Die Spannung nimmt immer weiter zu bis sie sich impulsiv entlädt. In diesem Moment springen Sie ein wenig hoch und stoßen gleichzeitig die Luft mit einem Schrei aus.
  2. Stellen Sie sich mit den Füßen hüftbreit hin und lassen die Arme locker hängen. Probieren Sie jetzt die gleiche Atem- und Sprungübung aus.

Übertragung auf das Instrument

Nehmen Sie Ihr Instrument zur Hand und atmen Sie genau so und in dem Moment, an dem der Sprung gekommen wäre, spielen Sie einen extrem starken Akzent, der von dem Atemimpuls gesteuert wird.

Vielleicht haben Sie noch nie in ihrem Leben einen so starken Akzent gespielt. Sie werden merken, dass Sie ihre Kraft nicht mehr auf die gewohnte Weise kontrollieren können.

Anmerkung: Es ist wichtig, dass durch die Spannung und das Springen gleichzeitig ein starker Impuls aus dem Unterbauch entsteht. In der Versuchsanordnung V13 (paradoxe Atmung) ist dieser Zusammenhang ebenfalls Thema. Gerade mit den Kindern war es jedoch viel einfacher, es mit dem Springen zu finden, um dann damit in eine Improvisation überzugehen. Oft erhielten die Improvisationen den Titel „Tanz des Hundes“, woraus sich die Bezeichnung „Hundeatmung“ ableitete.