Experiment 34 Kurzprotokoll

Datum: 26.03.2013

Dauer: 45 Min.

Zur Person: VP 34

Geschlecht: männlich

Alter: Kind

Instrument: Cello

Vorerfahrung Improvisation: langjährige Vorerfahrung

 

Anmerkung: VP 34 hat bei der letzten Improvisation von Experiment 33 mitgespielt.

 

Phase 1: Laborraum 2

V4 (angelehnt sitzen und das Cello liegt auf dem Bauch)

Hörbeispiel: E34 Phase 1

Kommentar zur Musik

Die Stimmführung ähnelt dem „Ikebana-Prinzip“[1]

 

 

. Am Ende entsteht ein überraschender Übergang in einen Schluss. Der Charakter ist bewegt.

Zusammenfassung des Nachgesprächs

VP 34 stellt fest, dass es in dieser Position schwieriger ist, sauber in einer Tonart zu spielen.

 

Phase 2: Laborraum 2

V8 (Skulpturen)

Hörbeispiel: E34 Phase 2

Kommentar zur Musik

Die Improvisation wird im Verlauf immer experimenteller. Viele Klopfrhythmen.

Zusammenfassung des Nachgesprächs

VP 34  sagt spontan, dass es ihm Spaß gemacht hat.

S. S. stellt fest, dass sie durch die Positionswechsel das Cello anders angefasst hat und dass sie damit gespielt hat. Ihre Beziehung zum Cello war anders und sie hat das Cello nur in dieser neuen Beziehung berührt.

 

Phase 3: Freie Improvisation

Vorstellung, dass wir  mit dem Cello zusammen wie eine Puppe spielen.

Hörbeispiel: E34 Phase 3

Kommentar zur Musik

Faszinierende Präzision und eigenständige Stimmführung.

Zusammenfassung des Nachgesprächs

VP 34 hat es Spaß gemacht und es war interessant. Interessant war, dass er sich anders mit dem Cello verbunden gefühlt hat.

S. S. hat wirklich versucht, ihre Bewegungen führen zu lassen und nicht das musikalische Denken. Sie bemerkt, dass die Musik dadurch anders wurde.

 

Phase 4: Laborraum 4

V14 (Hundeatmung)

Wir experimentieren mit dem Atemsprung.

 

Phase 5: Freie Improvisation

Anmerkung: VP 35 (siehe Experiment 35) spielt mit.

Hörbeispiel: E34 Phase 5

Kommentar zur Musik

Auch diese Improvisation zeichnet sich durch selbständige Stimmführung aus. Das Tempo ist bewegt. Durch gleichbleibende  Bewegungen wirkt es dennoch ruhig. Es erinnert an einen Wasserstrudel.

Zusammenfassung des Nachgesprächs

VP 34 stellt fest, dass er durch die ganzen Übungen freier geworden ist. Vorher hatte er eine Art zu improvisieren im Kopf und jetzt hat er viele Arten und Aspekte zu improvisieren im Kopf.  Und er denkt, dass ihm das auch für seine gewöhnlichen Improvisationen den Horizont erweitern wird. Die Bewegungen sind für ihn ein Faktor, der sein Spiel bestimmt. Er hat nicht direkt darüber nachgedacht.  Er denkt auch sonst nicht direkt darüber nach, seine Bewegungen zu verändern, aber es wäre eine Möglichkeit.

 

[1] Vgl. Friedemann, Lilli. 1969. Trommeln, Tanzen, Tönen. Wien: Universal Ed, S. 62.